Jagd auf Zuchttiere und Gatterjagd

Die Grünen Burgenland haben einen Antrag auf ein Verbot der Gatterjagd und der Jagd auf Zuchttiere eingebracht. Dieser Antrag müsste bei der kommenden Landtagssitzung, am 19. November zur Abstimmung gelangen. Ich bin gespannt wie sich v.a. die ÖVP und die SPÖ verhalten werden. Hier der Antrag.

Die Jagd auf Zuchttiere und die Gatterjagd (Jagd innerhalb von Jagdgehegen) sind Jagdformen die mit der Jagd an sich wenig gemeinsam haben, diese Form der Jagd ist selbst unter der Jägerschaft mehr als umstritten. Bei der Jagd auf Zuchttiere werden extra gezüchtete Tiere ausgesetzt um sie danach zu erschießen. Diese Praxis dient lediglich einer kleinen, oft elitären Gruppe von Jägern als „Vergnügen“.
Als Zuchttiere wird Geflügel (Enten, Rebhühner, Fasane,..) ausgesetzt, welches in freier Wildbahn nicht überlebensfähig wäre, zudem sind sie nicht menschenscheu und dadurch leicht zu schießen. Manchmal haben die Tiere sogar kupierte Schnäbel, bzw. Schnabelsperren, eine tierquälerische Maßnahme aus der Intensivtierhaltung, um Kannibalismus unter den, viel zu eng gehaltenen Tieren, zu vermeiden.

Normalerweise müssen zwischen dem Aussetzten und der Jagd 14 Tage Zeitabstand eingehalten werden, laut dem Verein gegen Tierfabriken halten sich daran nur wenige. Im Gegenteil oft wird früh am Morgen ausgesetzt und wenige Stunden danach „gejagd“.

Rebhühner

 

Der Tierschutzverein „Verein gegen Tierfabriken“ hat erst vor kurzem derartige Praktiken im Süd-Burgenland aufgedeckt und zur Anzeige gebracht.

Foto: © VGT

Die Gatterjagd bedeutet, dass zumeist extra gezüchtete Wildschweine, Hirsche und andere in eingezäunten Gebieten geschossen werden. Auch hier ist die „Jagd“ sehr einfach, da die Tiere weniger menschenscheu sind und ihre Flucht durch die Umzäunung verunmöglicht wird. Laut meiner Anfrage gibt es insgesamt 7 derartige Jagdgehege im Burgenland.

Beide Jagdpraktiken widersprechen sowohl dem Tierschutzgedanken, als auch dem Jagdgedanken und sind daher gänzlich zu unterbinden.
Das Aussetzen von Niederwild ist aus der Sicht von Wildbiologen, ohnehin nicht zur Bestandserhaltung  geeignet (oft ein Argument von Jagdseite) und sollte wenn überhaupt, ausnahmslos durch den Naturschutz erfolgen. Laut Univ.-Prof. Dr. Klaus Hackländer, vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur, sind Auswilderungen, teuer, aufwendig und wirkungslos. Wirkungsvoller und nachhaltiger sind Verbesserung der Lebensräume für die betroffenen Tierarten. Aber bei Tieren mit Schnabelsperren und kupierten Schnäbel ist der Zweck des Aussetzens ohnehin ein anderer.

Nicht ganz umsonst zielt das „Niederwildprojekt Wulkatal“ Ein Projekt von Jagdleiter und Hegeringleiter der Bezirke Eisenstadt und Mattersburg unter wissenschaftlicher Unterstützung des Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmed.) hauptsächlich auf Lebensraumerhaltung, Wildäsungsflächen, Wildkrautstreifen und Rotationsstreifen.

Wer die Petition des VGT unterstützen möchte kann dies hier tun.

Grenzüberschreitende Mobilität Ungarn-Burgenland

Vorsichtige Zuversicht

Bei der heute, Fr. 16. Okt. stattgefunden Abschlusskonferenz über „Machbarkeitsstudien zur Entwicklung des Verkehrsnetzes an der Österreichisch-Ungarischen Grenze“ in Sopron, wurden einige von insgesamt etwa 90 Projekten zur grenzüberschreitenden Mobilität präsentiert.

Es geht teilweise um Projekte, die schon lange im Gespräch sind, wie zB. die Bahnstrecke Szombathely-Oberwart-Friedberg, aber auch um neue Grenzübergänge entlang der 356km langen gemeinsamen Grenze.

Zu Gast war unter anderem Lothar Zeller von der Europäischen Investitionsbank (EIP) der v.a. für Projekte im Verkehrsbereich zuständig ist. Er zeigte sich äußerst positiv über die tolle Zusammenarbeit zwischen dem Burgenland und Ungarn und der gut ausgearbeiteten Projekte. Es werden sicher nicht alle ca. 90 Projekte verwirklicht werden können, aber alleine die Präsenz und die positiven Aussagen des Vertreters der EIP, stimmen mich zuversichtlich, erstmals nach jahrelangen Versprechungen, sehe ich eine echte Chance, dass im Bezirk Oberwart und eben darüber hinaus, wieder ein Personenverkehr auf der Schiene fährt.

Bis dahin wird allerdings noch ein weiter Weg, immerhin ist vieles erst in der Stufe vor der Einreichung auf EU-Ebene. Möglich sind dabei Förderhöhen von etwa 50% auf österreichischer Seite und bis zu ca. 80% auf Ungarischer.

Wie gut die neuen Grenzstraßen bei der Bevölkerung, die direkt an der Grenze wohnen, angenommen werden bleibt abzuwarten. So sehr ich die weitere Öffnung nach Ungarn und auch den angekündigten Abriss der Grenzstationen begrüße, so vorsichtig muss man mit zusätzlichem Verkehr in einzelnen Grenzgemeinden sein. Die Bevölkerung gehört jetzt rasche informiert und eingebunden.

Geplant sind etwa der Ausbau der Grenzübergänge bei:

  • Òlmod-Klostermarienberg

  • Felsöszölnök-Oberdrosen

  • Csorna-Andau

  • Bucsu-Schachendorf

  • u.a.

Ein Wehrmutstropfen ist sicher, dass v.a. in Ungarn auch stark auf den Straßenausbau gesetzt wird. Die Begründung, von Seiten der ungarischen Vertreter war in erster Linie, die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Ausbaues. Man kann nur hoffen, dass die EU der Schiene hier wesentlich den Vorzug gibt, immerhin gilt es „nebenbei“ auch den Klimawandel einzudämmen.