Nicht meine Rede

Bei der Landtagssitzung am 29. März gab es einen Tagesordnungspunkt bei dem es inhaltlich nichts zu sagen gab. Daher hab ich meine Landtagsstimme Julia Zink geliehen. Julia ist Klimaschutzaktivistin im Burgenland und Teil der #fridaysforfuture-Bewegung. Seit Wochen steht sie jeden Freitag eine Stunde vor Schulbeginn in Oberschützen am Hauptplatz und demonstriert für Klimaschutz. Dazu fährt sie extra mit dem Rad um ca. 5:30 von Pinkafeld nach Oberschützen. Früher stand sie dort alleine, inzwischen unterstützen sie doch einige.

Mein Besuch bei Julia auf ihrem fixen Demoplatz in Oberschützen.

Hier nun ihre Rede:

Eine Welt, die auseinander fällt.
Mehr brauche ich nicht zu sagen. Wir im Wohlstand lächeln und leben blind vor uns dahin – gierig, geizig, gnadenlos. Welche Wirkung unser unachtsames, unreflektiertes kapitalistisches Konsumverhalten auf Umwelt, Mitmenschen, Zukunft, und schließlich auch uns selbst hat, wissen wir im Grunde alle. Doch es ist unsere Bequemlichkeit, welche uns letztendlich zum Verhängnis werden wird.
So liegt es an uns, nachzudenken, umzudenken, querzudenken. Die Umweltproblematik ist nicht bloß ein Thema, welches die „Grünen“ betrifft. Für „Blau“, als auch „Rot“, Türkis oder „Neos“, sollte diese Angelegenheit an oberster Priorität stehen – für jeden von uns!
Lasst uns doch unsere Trägheit überwinden, der Wahrheit wacker ins Gesicht blicken und erkennen, und einsehen, dass wir unsere Lebensweise grundlegend verändern müssen. Wir müssen reflektieren und reduzieren – auch wenn es anfangs bitter ist.
Nachdenken – umdenken – querdenken. Der Werdegang und Fortbestand der Menschheit, dieses einzigartigen, einmaligen Planeten, die Zukunft des Lebens liegt in unserer Hand! So lasst uns doch diese Aufgabe mit Würde tragen. Lasst uns diese Herausforderung in Ehren halten! Lasst uns unsere Erde, unseren Ursprung, unser zuhause schützen, pflegen, hüten, bewahren, begleiten und einfach lieben!
Ich für meinen Teil versuche weitgehend alles in meiner Macht stehende umzusetzen und zu praktizieren, damit Leben weiterhin bestehen kann. Ich esse kein Fleisch, kaufe bestmöglich regionale, saisonale, verpackungsfreie und fair gehandelte Lebensmittel, konsumiere bloß das Nötigste, achte mittlerweile auf Herkunft und Produktion meiner Kleidung, fahre viele Strecken mit dem Rad und versuche sowohl Strom als auch Wasser zu sparen… Jeder einzelne kann zwar für sich versuchen, in kleinen Schritten sein Handeln umzustellen, aber die Welt retten werden wir dadurch nicht. Großkonzerne, Politik und Wirtschaft müssen ebenso dazu bereit sein, endlich andere Wege einzuschlagen, auch wenn dies womöglich Verlust und Einbuße bedeutet. Doch wenn wir zusammenhalten und ein gemeinsames Ziel vor Augen haben, ist es möglich diese Welt zu retten!

Junge Menschen setzten Zeichen, jetzt ist es auch für euch an der Zeit, zu handeln. Wir sind bereit! Das einzige, was wir bloß zu machen brauchen, ist endlich anzufangen! Denn wir wollen keine Welt, die auseinander fällt. Wir wollen eine Welt, die zusammenhält!

Danke Julia.

 

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