Kaum Lenkungseffekte – für die Stärkung von Einzel- und Gruppenpraxen
Die Ärztekammer Burgenland fordert die Wiedereinführung von Ambulanzgebühren. Warum die Ärztekammer diese Forderung jetzt wieder ausgräbt ist für mich unverständlich. Die Gebühr wurde ja nicht von ungefähr abgeschafft, da der Lenkungseffekt äußerst gering war, aber gerade kranke Menschen dadurch finanziell zusätzlich belastet werden. Ich verweise auf eine Studie des Bundesinstitutes für Gesundheitswesen (ÖBIG) aus dem Jahr 2002. Laut dieser konnte, in dem Zeitraum in dem es in Österreich eine Ambulanzgebühr gab, kein Lenkungseffekt festgestellt werden. Mehr als drei Viertel der Ambulanzbesuche erfolgten aufgrund einer Wiederbestellung, oder einer Überweisung, viele Ambulanzbesuche erfolgten außerhalb der üblichen Ordinationszeiten.
Die Grünen sprechen sich für eine Stärkung des niedergelassenen Bereiches aus, sie wollen mehr Einzel- und Gruppenpraxen, mit patientInnengerechten Öffnungszeiten.
Zudem müssten Hürden für JungärztInnen, die Praxen übernehmen möchten beseitigt werden, bzw. mit attraktiven Förderungen unterstützt werden.
Gerade im Südburgenland ist es immer schwieriger ÄrztInnen zu finden. Eine Ambulanzgebühr würde daran mit Sicherheit nichts ändern, notwendig ist hingegen längst eine grundlegende Strukturreform im Gesundheitsbereich.