Güterverkehr Bahn Rechnitz-Oberwart-Friedberg

Meine Rede im Landtag, anlässlich eines Antrages von SPÖ/ÖVP  Zahl 20 – 688 Antrag betr. Eisenbahnstrecke Oberwart-Friedberg

Ich habe geglaubt, ich traue meinen Augen nicht, als ich Euren Antrag (für den Erhalt der Eisenbahnstrecke Oberwart-Friedberg für den Güterverkehr) gesehen hab. Soviel Chuzpe muss man einmal haben – Jetzt mehr als 2 Jahre nach dem Antrag auf Einstellung der Strecke der ÖBB Infrastruktur AG? Jetzt nachdem man fast das ganze Jahr 2014 beinahe untätig verstreichen hat lassen? Wir haben uns im Bund einmal erkundigt, es gab 2014 nämlich einige Gespräche zwischen dem Ministerium, dem Land Stmk., und theoretisch dem Land Bgld., aber eben nur theoretisch, denn das Bgld. war selten dabei. Habt ihr kein Interesse an der Strecke, kein Interesse an der Wirtschaft im Süd-Bgld., kein Interesse am Süd-Bgld, kein Interesse an 7 Mio. € die schon in den Streckenausbau Richtung Grosspetersdorf gesteckt wurden? Offenbar nicht.

Wenn ich mir die Reden von Landeshauptmann sowie des Stellvertreters anhöre, höre ich fast immer nur die Schnellstraße S7 (bei der Eröffnung der OW-Baumesse Jahr für Jahr) und dass sich da dann Betriebe ansiedeln würden, gibt’s da überhaupt konkrete Zahlen und Firmen? Jene bestehende Betriebe, die die Bahnstrecke brauchen, die grad im Jahr 2014 wirklich gezeigt haben, dass sie die Strecke auch nutzen, die gelten nix, oder wie?

2014 wurden etwa 76.000t auf der Strecke transportiert, eine Verdoppelung zu den Vorjahren, Potential nach oben ist vorhanden. So hat nach meinen Informationen auch die Fa. Nikitscher in Pinkafeld, Interesse an einem Bahnanschluss. Aber natürlich rühren die keinen Finger solange die Weiterführung der Strecke im Ganzen dermaßen am seidenen Faden hängt. Auch die Agrana würde die Zuckerrübentransporte gerne auf der Bahn durchführen, leider ist die Strecke südlich von OW, also bis Rotenturm, Grosspetersdorf nicht benützbar.

Was verwundert, denn es gibt meinen Infos nach, seit Mitte 2014 eine mündliche Nutzungs-Vereinbarung mit Hrn. Schuch, also konkret mit der Südburgenländischen Regionalbahn. Wir brauchen zur Zeit weniger einen Süd-Bgld.-Manager, als endlich jemanden der wirkliches Interesse an der Bahn hat und hier koordiniert, vernetzt und handelt – besser jetzt 1 Minute vor 12, als nie. Diesen Menschen bräuchte man übrigens nicht mal zu suchen, es gibt ihn in der Person von DI Mayer, und das Land bedient sich seiner Fachkenntnisse bereits, leider nicht ausreichend und umfangreich. Vor allem aber nicht im Rahmen konkreter Aufträge die die Strecke OW-Friedberg endlich absichern und ausbauen.

Es ist schön wenn das Land Bgld. das GrenzlandbahnProjekt intensiv verfolgt, aber dieses Projekt macht ja wohl nur Sinn wenn es die Strecke OW-Friedberg auch gibt. Wobei, wenn man rechtzeitig ein wenig weiter gedacht hätte, dann war abzusehen gewesen, was ab der Vernachlässigung des Personenverkehrs (PV) (OW-Friedberg) passieren wird. Diese Vernachlässigung war der Grund für die Einstellung, die Einstellung des PV, wiederum brachte den Güterverkehr in Gefahr und wenn wir nun den Güterverkehr einstellen wird auch der Güterverkehr auf der Steirischen Seite (Hartberg/Fehring) unwirtschaftlich und wenn der eingestellt wird ist wiederum der Personenverkehr auf dieser Strecke mehr als gefährdet.

 

Im Moment fahren die Holztransporte in den Ort Oberwart und es wird am Bahnhof verladen, zum Leidwesen der BewohnerInnen. Wenn ihr nach dem Personenverkehr, jetzt auch noch den Güterverkehr vergeigts, dann solltets euch, glaub ich, im Süd-Bgld. lieber nicht mehr blicken lassen.

 

Welches Argument „pro Bahn“ hat für euch eigentlich Bedeutung? Der Personenverkehr nicht, der Klimaschutz auch nicht, die Wirtschaftsaspekte auch nicht, Arbeitsplätze gelten scheinbar zwar immer, hier sichtbar nicht.

 

Wie heißt es so schön in der Stellungnahme des Landes gegen die beantragte Einstellung der Strecke:

Es ist zu erwarten, dass von einer durchgehenden Verbindung Friedberg – Szombathely und dem Anschluss an das weiterführende Bahnnetz in Ungarn weitere lmpulse ausgehen, die die Region und den Wirtschaftsstandort weiter stärken und damit auch das Potential der gegenständlichen Bahnstrecke.“

 

Fragestunde 24. Sitzung des Landtages, am 26.Juni 2002,

Frage durch Abg. Pongracz:

Herr Landeshauptmann! Wann kann konkret mit der Inbetriebnahme dieser Strecke gerechnet werden?

„Bei den zahlreichen Gesprächen mit dem Herrn Schuch,……..hab wir auch mitgeteilt, dass es im Interesse des Landes ist, dass mit Fahrplanwechsel 15. Dezember 2002 der Personenverkehr Großpetersdorf-Oberwart auf der Bahn aufgenommen werden soll. Es besteht auch die Möglichkeit, dass wir mit dem Fahrplanwechsel die Direktzüge, die bisher von Oberwart nach Wien gefahren sind, auch von Großpetersdorf nach Wien geführt werden.“

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